Wunderschöne Insel Sandoy

Unterwegs auf der grünen Insel mit den 19 sanften Gipfeln

Vom Hafen Gamlarætt aus fahren wir mit dem Van auf eine kleine, in die Jahre gekommene Fähre. Knapp 40 Minuten dauert die Überfahrt zu einem Kleinod der Färöer Inselgruppe. Auch wenn der Wind ruppig ist und die Kotzschalen im Inneren des Schiffes bereitstehen, verbringen wir einen Großteil der Überfahrt an Deck, um die faszinierenden Aussichten auf schroffe, grasbedeckte Klippen nicht zu verpassen.

Die Fähre hält am Hafen von Skopun. Der Ort begrüßt uns mit Nebelschwaden und einer lausigen Sichtweite. Somit machen wir nur kurz Halt an einer der skurilsten Sehenswürdigkeiten: einem meterhohen blauen Briefkasten. Logisch machen wir ein paar lustige Touri-Fotos und steigen dann in den Van, um die Inselgruppe zu erkunden.

Auf der Karte könnt Ihr sehen, wo auf den Färöern sich Sandoy findet und welche Route ich Euch im Folgenden vorstellen werde.

Der erste Fotospot lässt auch nicht lange auf sich warten: folgt man der einzigen Straße über die Insel, trifft man am Halsavatn auf ein wunderhübsches Sommerhaus aus kleinen Bruchsteinen und mit einem Grasdach. Der Blick auf den See ist perfekt, wir würden sofort einziehen!

Während wir am nächste See entlang fahren, dem Sandsvatn, zieht der Himmel auf und beschert uns einen sonnigen Aufenthalt im Hauptort der Insel: Sandur. Hier leben nicht einmal 1000 Einwohner, der Ort war wohl schon 900 n.Chr. von den Wikingern besiedelt. Im Dorfmuseum, dem Sands Bygdasavn kann man sich über die Geschichte des Ortes informieren. Sandur hat eine wunderschöne schwarze Holzkirche – die Sandskirkja. Wir schlendern über den Friedhof des Ortes, genießen den Blick aufs Meer und können sogar einen Blick in die Kirche hineinwerfen. Vom Kirchgarten aus hat man auch einen guten Blick auf DIE Besonderheit des Ortes: einen Sandstrand! Dieser hat dem Ort letztlich auch zu seinem Namen verholfen, auf uns wirkt er eher unscheinbar ;0).

Sandsvatn
Sandskirkja

Wir steigen lieber ins Auto und folgen der Straße über die grandiosen Steilklippen entlang zum östlichsten Ort der Insel: Skálavík. Hier gibt es eine kleine Sommerhaus-Siedlung und ansonsten nur Natur. Wir finden einen wundervollen, windgeschützten Picknickplatz und klettern auf den Felsen herum. Es gibt einen tollen Wanderweg, der bis bis zum südlichsten Ort Husavik führt. Ende Januar 2008 wurde Skálavík von einem schweren Orkan heimgesucht. Der Hafen, Häuser und Boote wurden zerstört. Heute strahlt die Landschaft absolute Ruhe aus und lädt zum Verweilen ein!

#fluchtwagen in Husavik
Schönster Picknickplatz!

Dann zieht der Himmel wieder zu und wir erleben den kleinen Ort Husavik mit tiefhängenden Wolken. Die Stimmung ist wundervoll mystisch und wir schauen gebannt auf die Wellen, die gleichmäßig auf den Strand schwappen. Irgendwie ist das für uns in dem Moment faszinierender, als die bekannte weiße Steinkirche des Ortes zu besichtigen. Sorry, es gibt nur ein Bild aus der Distanz – solltet Ihr selbst einmal hinfahren, schickt mir doch gerne ein Bild mit einer Nahaufnahme!

Blick zurück auf Husavik

Den schönsten Blick auf Husavik kann man bei der Weiterfahrt zum südlichsten Ort der Insel werfen. Auf dem Weg nach Dalur macht es Mühe, sich auf die Straße zu konzentrieren, da der Weg eine einzige Panoramastrecke ist! 

Die Straße nach Dalur

Der Ort Dalur selbst ist recht schnell erkundet. Hier leben vielleicht 50 Einwohner:innen, die unser Kommen sofort bemerken und auffällig in ihren Gärten wurschteln. Das Dorf war immer relativ isoliert, eine Straßenanbindung an die restliche Insel gibt es erst seit 1963. Von Dalur aus lohnt sich im Sommer eine Wanderung zur Südspitze der Insel, wo sich große Schwärme von Papageitauchern während der Brutzeit aufhalten. Der Campingplatz von Dalur liegt in einer schönen Bucht und ist mit einer der schönsten Plätze, die wir auf den Färöern gesehen haben

Campingplatz Dalur

Auf dem Weg zurück zur Fähre haben wir noch einmal die Möglichkeit, die tollen Ausblicke bei nun anderen Wolken- und Lichtverhältnissen zu bestaunen. Denn wie schon erwähnt: es gibt nur eine Straße über die Insel! Dennoch lohnt sich aus meiner Sicht ein mehrtägiger Aufenthalt auf Sandoy. Wer Einsamkeit, Ruhe und spektakuläre Ausblicke genießen möchte, der ist hier genau richtig!

 

Möchtest du den Artikel teilen?

Share on facebook
Share on twitter
Share on pinterest

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Artikel:

Faszination Nordlicht

Ich liege auf weichen Kissen gebettet und schaue in den Himmel. Über mir tanzen die grünen Nordlichter wie verrückt und eine sonore Stimme erzählt mir

Weiterlesen »