Außergewöhnliches NRW

Der Lockdown dauert an und ich habe das Gefühl, dass mich die Wanderwege im nahen Umfeld schon mit Namen begrüßen …

Daher ist es an der Zeit, ein paar neue Spots im Rheinland anzufahren! Hier kommen 3 Ausflugstipps der etwas ungewöhnlicheren Art:

1. Die Woodart-Gallery in Krefeld

Du magst Naturerlebnisse und vermisst kulturelle Ereignisse, wie einen Museumsbesuch? Dann könnte die Woodart Gallery die richtige Lösung für Dich sein. Denn umsonst, draußen und coronakonform kannst Du,  rund um das Umweltzentrum am Hülser Berg, Kunstwerke von 20 verschiedenen Künstlern aus der ganzen Welt entdecken. Entdecken ist das richtige Wort, denn Du musst bei einem Spaziergang durch das Naturschutzgebiet gut hinschauen, um die einzelnen Kunstwerke zu finden.

2015 haben sich die Künstler hier getroffen, um ihre Werke im Rahmen eines Street Art Festivals auf dem Gelände der ehemaligen Duisburger Cementwarenfabrik Carstanjen zu verewigen. Sowohl ein alter Turm, als auch Wände der ehemaligen Fabrik werden zu Kunstwerken, die langsam aber sicher von der Natur zurückerobert werden. Moos und Flechten breiten sich aus und Kleinstlebewesen finden hier Unterschlupf. Unberührte Natur, schmale Pfade und dazwischen Betonartefakte, die mit interessanten Kunstwerken versehen sind – die Mischung ist ganz besonders.

Insbesondere die riesigen Betonröhren haben mich anfangs stark verstört. Offensichtlicher „Betonmüll“ in einem Naturschutzgebiet??? Es wird deutlich, warum das Streetart Festival unter dem Motto „Perspektivwechsel“ stand: die frühere Nutzung des Geländes zum Kies- und Sandabbau sollte erkennbar bleiben und zugleich sollte sichtbar gemacht werden, wie sich die Natur die von Menschen und Maschinen veränderten Flächen zurückerobert. Und das ist wirklich gut gelungen!

Adresse: Talring 52, 47802 Krefeld

2. Der Autoskulpturenpark im Neandertal

Der wahrscheinlich skurrilste Tipp, den ich Euch jemals empfehlen werde: fahrt Michael Fröhlich im Neandertal besuchen! Der Mann ist total verrückt – im positiven Sinne. Und er lässt den Besucher (vorher per Telefon anmelden – und Leute, dieses Telefonat ist auf der Skurrilitätskala schon ganz weit oben!) in seinen Garten mit Hanglage, in dem sich muntere 50(!!!) Oldtimer tummeln. Jaaa Moment … jetzt nicht so wie Ihr denkt. Es handelt sich nicht um glänzend polierte Investitionsobjekte. Eher im Gegenteil.

Herr Fröhlich hat sich selbst zum 50. Geburtstag einen Autofriedhof geschenkt. Klingt schräg? Ist es auch! Nachdem er seine Lifegoals Haus bauen, Baum pflanzen, Sohn zeugen und ein Rennen auf dem Nürburgring fahren, abgehakt hatte, stand nur noch besagte Autosammlung auf seiner Bucketlist. Alle Autos stammen aus dem Jahr 1950, ausnahmslos. Zwar begrüßt den Besucher am Eingang ein amerikanisches Polizeiauto, das aber a) viel zu jung und b) fahrtüchtig ist, igitt!

Die 50 Oldtimer rosten in Michael Fröhlichs parkähnlichem Garten vor sich hin und haben durch umgestürzte Bäume, Efeubewuchs und dem Arrangement mit Zapfsäule, Telefonzelle oder Gartenzwergen einen morbiden Charme, dem sich der Besucher schlecht entziehen kann.

Mein persönliches Highlight: der Rolls Royce mit der Queen am Steuer und einem leicht derangierten Prinz Charles auf dem Rücksitz.

Anmeldung: 0211/322809

Adresse: Neandertal 11, Erkrath (parken am besten am Neandertalmuseeum

Öffnungszeiten: ausschließlich sonntags ab 13:00 Uhr nach Voranmeldung

Eintritt: 10 €/Person, mit dem Ziel professionellere Fotos zu machen 20€, Kinder zahlen keinen Eintritt

3. Landschaftspark Duisburg Nord

Industriekultur. Ein sperriger Begriff, für mich jedenfalls. Und dennoch hat es uns letztlich zu den alten Industrieanlagen gezogen, die seit 1985 stillgelegt sind und zunächst zu einer Art furchtbaren Industriebrache zu werden drohten.

Doch mit einem guten Konzept wurde das stillgelegte Hüttenwerk zu einem Industriedenkmal und spannendem Ausflugsziel in einem.

Vor Corona fanden hier Konzerte oder Theatervorführungen in den ehemaligen Werkshallen statt, errichtete der DAV einen alpinen Klettergarten am ehemaligen Erzbunker, verwandelte sich das Gasometer zu einem Tauchzentrum und der ehemalige Hochofen bietet in 70 Meter Höhe eine famose Aussicht auf das 180 Hektar große Areal.

Freitags bis Sonntags werden Teile des Industriedenkmals angestrahlt. Ein ganz besonderer Ausflug, den wir mit Sicherheit im Hellen wiederholen werden!

Der Eintritt ist frei und die Anlagen können ganzjährig und rund um die Uhr besichtigt werden.

Adresse: Emscherstr. 71, 47137 Duisburg

Ich hoffe, ich konnte Euch neue Inspiration für coronakonforme Ausflüge in NRW geben.

Ich freue mich über Euer Feedback!

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